• measX Pruefstandstechnik

Flexibles Softwaresystem für Bremslastprüfstand

Kunde: Continental AG
Bereich: Automobilindustrie / F&E
Anforderung: Prüfsystem für sehr variable Prüfanforderungen und Testabläufe
Umsetzung: LabVIEW Real-Time-System, XML-Skripte

Flexibilität zahlt sich aus

Wo sich Prüfanforderungen oder Testabläufe häufig ändern, müssen die Mess- und Prüfsysteme möglichst einfach anzupassen und zu erweitern sein. Flexible Softwarekonzepte schaffen hierfür beste Voraussetzungen.

EPB DS Drehpulsator 2 1024Änderungswünsche gehören bei Prüfapplikationen zum Alltag – oft schon in der Entwicklungsphase und erst recht im laufenden Betrieb. „Das ist eher die Regel als die Ausnahme“, bestätigt Thomas Lang, Projektingenieur bei measX. Vor allem bei komplexen Strukturen legen er und seine Kollegen daher großen  Wert auf flexible Softwarekonzepte. Für den Bremslastprüfstand des Automobilzulieferers Continental wurde ein Real-Time-System entwickelt, das besonders gut zu modifizieren ist. Am Prüfstand werden das Bremssystem und insbesondere die Bremsbeläge einem zeitlich  gerafften Lebensdauertest unterzogen. Dabei treibt ein Motor die Bremsscheibe an und über ein hydraulisches System werden die Bremsbeläge angesteuert. Dabei werden sowohl Umfangskräfte als auch axiale Kräfte eingebracht. Das aus rotierender Bremsscheibe und axialer Kraft resultierende Moment stützt sich an einem nicht rotierenden Drehmomentsensor ab. Als Besonderheit bietet dieser Prüfstand zusätzlich die Möglichkeit, das Bremssystem in eine Temperaturkammer einzuschließen, so dass der thermische Einfluss auf die Lebensdauer realistisch nachgebildet werden kann.


XML-Sequenzen gezielt einsetzen

Die Regelung von Kraft, Druck, Drehzahl und Moment sowie weitere Aufgaben übernimmt ein RT-System, das measX auf Basis von LabVIEW entwickelt hat. „Diese Prozesse wurden aber nicht fest in das System integriert, sondern können flexibel über XML-Skripte definiert und eingespielt werden“, erklärt Thomas Lang. „Der große Vorteil besteht darin“, so der zertifizierte LabVIEW-Entwickler, „dass sämtliche Abläufe immer wieder gut anzupassen und zu erweitern sind.“ Dieses Konzept hatte sich bereits bei einem anderen für Continental entwickelten Bremstestsystem bewährt. Das Rahmengerüst dieses Prüfstandes konnte für den Lebensdauertest weiter genutzt werden; der LabVIEW-Code brauchte für die neuen Abläufe nur wenig geändert zu werden.

Die Ingenieure im Prüffeld von Continental arbeiten auch selbst mit den XML-Sequenzen. Wenn jetzt Momentenverläufe oder Regelgrößen angepasst werden sollen, kann dies hausintern gelöst werden. Aber auch, wenn Kunden nicht selbst mit XML-Strukturen arbeiten möchten, profitieren sie von einem solchen Systemaufbau. „Änderungs- oder Erweiterungswünsche der Anwender können wir so deutlich schneller umsetzen“, sagt Thomas Lang.


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